27. April 2001
Zürich (CH) - Autobahn nach Ancona (I)
Da dies ist die erste Reise mit unserem neuen Defender 130 "Millimeter" ist,
sind wir gespannt wie sich das so anfühlt, wenn die
Theorie zur Praxis wird.
Auf dem Weg nach Ancona auf einer Raststätte der Autobahn übernachten
wir das erste Mal im Dachzelt.
28. April 2001
Autobahn nach Ancona (I) - Ancona - Einschiffen
nach Patras (GR)
Wir erreichen Ancona kurz vor Mittag und werden durch eine
Baustelle an das Ende eines Piers geschickt, dort werde
die Fähre abfahren.
Tatsächlich ist dort auch eine Tafel zu finden aber
sonst ist noch nicht viel los.
Wir haben eigentlich einen Parkplatz oder so was erwartet,
wo dann die Einweisung stattfinden sollte.
Wir parkieren möglichst in der Nähe der Anlegestelle
und harren der Dinge.
Es kommen dann tatsächlich immer mehr Leute und Fahrzeuge
her, aber irgendwie ist alles etwas desorganisiert. Man parkiert
wo man eben Platz findet d.h. kreuz und quer.
Bald schon wird gehupt und diskutiert, umparkiert, Leute
werden umdirigiert, es läuft echt was.
Um besser zu sehen was da so kommt und geht stehen wir auf
den Dachträger und haben von da eine super Übersicht über
das sich anbahnende Chaos.
Dann fährt die Fähre ein.
Wir sind absolut erstaunt, wie elegant und effizient das
riesige Ding "parkiert" wird.
Die Grösse der "Superfast" beeindruckt uns.
Auf dieser schönen Fähre, welche mit über
20 Knoten fährt werden wir nach Patras übersetzen.
Dann öffnet sich die Heckklappe und das erwartete Chaos
wird wegen der fehlenden Rangier- / Parkierfläche zur
Tatsache.
Die Leute und Autos drängen ab der Fähre, Passagiere
wollen bereits auf die Fähre einsteigen, ein Schulbus
sucht seine Schulkinder zusammen, ein Sattelschlepperauflieger
sollte auf die Fähre bugsiert werden ... und dies alles
auf echt italienische Art und Weise mit viel Hallo und
Geschrei.
Wir werden als eines der ersten Campingfahrzeuge auf die
Fähre gelassen und finden einen schönen Platz im
Heck, unter freiem Himmel, wo wir unser Zelt aufstellen können.
Wir haben "Camping an Bord" gebucht, das heisst,
dass wir in unserem Defender wohnen können und keine
Kabine bezahlen müssen.
Die Fähre füllt sich rasch und es gibt viel zu
sehen. Obschon sie nur ca. 10 cm freien Platz auf jeder Seite
des Lasters haben fahren die Lastwagen die Rampe hoch, als
ob es nichts wäre. Dann wird die Rampe gefüllt
und hochgezogen und noch mehr Lastwagen und Autos fahren
rein.
Wir richten uns ein und haben bereits das erste Malheur:
Susi klemmt beim Schliessen der Seitenklappe Ruedis Finger
ziemlich hässlich ein.
Obwohl Ruedi seine Gitarre mitgenommen hat, wird er nun damit
in den nächsten Wochen höchstwahrscheinlich nicht
spielen können ....
29. April 2001
Ankunft in Patras (GR) - Diakofto - Ano Zahlorou
Die Ankunft in Patras ist unspektakulär. Alles ist
durchorganisiert und es geht sehr schnell. Wir sind von der
Effizienz der Griechen überrascht.
Patras ist für uns eher etwas stressig, da wir mit
dem griechischen Alphabet nicht viel anfangen können,
aber irgendwann sind wir auch draussen und fahren westlich
der Küste entlang.
Wir möchten morgen mit der Bahn von Diakofto nach Kalavrita
hochfahren und runter wandern.
Wir finden den Billetschalter auch und besorgen uns wie im
Reiseführer empfohlen Erstklass-Billete.
Dann fahren wir in die Berge rein uns suchen uns einen Platz
zum Schlafen.
Wir übernachten gegenüber eines Klosters in der
Nähe von Ano Zahlorou.
Die Aussicht das Tal hinunter ist herrlich, aber dadurch
sind wir etwas exponiert.
Als dann nachts ein sehr starker Wind aufkommt haben wir
Angst, dass unser Dachzelt kaputtgehen könnte.
Mit den Beinen stabilisieren wir das Zeltgestänge. Aber
es passiert gottlob nichts.
30. April 2001
Diakofto - Kalavrita - Peristera
Am Morgen fahren wir früh ins Tal runter und gedenken
dann in der Nähe der Bahn noch zu Frühstücken.
Als wir ankommen ist die Bahn schon da und ziemlich voll.
Wir finden gerade noch 2 Plätze im mittleren Wagen.
Plötzlich ist Aufregung, ein Bahnbeamter sucht die Wagen
ab und beginnt auf uns einzureden wir sollen den Wagen verlassen.
Da wir kein Griechisch verstehen, haben wir keine Ahnung
warum er das will, gehorchen dann aber und steigen wieder
aus.
Er nimmt uns dann beim Arm und begleitet uns zum ersten Wagen,
wo er uns zu verstehen gibt, dass wir da einsteigen müssen.
Im Wagen wird uns dann erklärt, wir hätten doch
Erstklass-Billete gelöst und dies sei die erste Klasse.
Es steigen keine weitern Leute mehr in unseren Wagen und
wir haben herrlich viel Platz, hinten ist der Zug voll besetzt.
Für ein Mal sind wir froh, dem Reiseführer gefolgt
zu sein.
Die Fahrt geht gemütlich hoch, durch Tunnels und über
Brücken, die man lieber nicht so genau anschaut.
In Kalavrita angekommen empfängt uns ein herrlicher
Bergfrühling.
Der Wanderweg führt durch das Tal und später auf
den Gleisen zurück nach Diakofto.
Es kommen immer wieder Züglein angefahren und wir passen
vor allem in den Tunnels und auf den Brücken auf, nicht von
ihnen überrascht
zu werden.
Der Schienenstrang ist an speziell steilen Orten mit Zahnstangen
ausgerüstet.
Die Züglein sind alte Dieselkompositionen, sie schaffen
die steilen Steigungen eben noch.
Die Brücken sind zum Teil sehr abenteuerlich und das
Wasser des Baches tobt unten durch.
Susi hat Mühe darüber zu laufen, aber es ist der
einzige Weg zurück ....
Ruedi studiert die Schienen etwas näher ..... man darf
sich sowohl die Bahn als auch die Geleiseanlage nicht zu
genau ansehen, sonst steigt man eventuell nie mehr in die
Bahn
....
Wir finden auch einiges an Tieren, Felsformationen und Blumen
zum bestaunen.
Danach fahren wir via Akrata und Agridi bis kurz vor Peristero,
wo wir in einer Kiesgrube neben einer kleinen Naturstrasse
am Fluss übernachten.
Es ist ein sehr schöner, ruhiger Platz.
1. Mai 2001
Peristera
Am 1. Mai haben auch wir einen Ruhetag.
Diese wird allerdings schon am frühen Morgen arg gestört.
Es scheint als ob ganz Griechenland an diesem Feiertag genau
an unserem Camp vorbeifährt, um nur ein paar hundert
Meter weiter unten zu picknicken.
Es ist kaum zu glauben, aber auf dieser kleinen Naturstrasse
bildet sich eine lange, stehende Kolonne.
2. Mai 2001
Solos - Kastria - Kalavrita - Kallifoni - Aroania
Wir fahren über Solos, einem schönen See entlang.
Die Gegend ist bewaldet, bietet
aber trotzdem immer wieder Gelegenheit in die Täler
schauen zu können.
Wir sind überhaupt über die Menge an
Wald überrascht.
Wir hatten erwartet, dass Griechenland eher
karg
und trocken
sei.
Wenn immer es möglich ist fahren wir bis
zum höchsten Punkt, da dort die Aussicht am schönsten
ist.
Und überall blühen die Frühlingsblumen ....
Die Sicht ins Tal zeigt, wo wir gestern übernachtet
haben, hinter dem See, im Tal.
Wir wundern uns, wie es wohl gestern unten am See war, ob
da wohl wieder so ein Zoo war mit vielen Leuten ...
Man hat von hier oben auch eine schöne
Sicht auf das Festland.
In Griechenland findet man überall öffentliche
Brunnen oder Wasserfassungen, wo Trinkwasser fliesst.
Wir benützen diesen herrlich frischen Bergbach um unsere
Tanks wieder aufzufüllen.
Nach dem Auffüllen unserer Wassertanks geht es nach
Kallifoni, wo ein 4WD Track weiter nach Aroania führt.
Eigentlich wollen wir den auf der Karte eingezeichneten Übergang über
die Berge nach Kato Ovoli nehmen, aber trotz langem suchen
zu Fuss finden wir den Track nicht.
In der Umgebung von Aroania fahren wir auf einem Feldweg
mit tiefen Furchen von der Strasse weg und finden einen
schönen
Platz zum Übernachten.
Wir haben uns eben häuslich niedergelassen und die
Buschdusche aufgezogen als wir ein Fahrzeug kommen hören.
Ein Grieche kommt in einem Ascona auf dem Feldweg gefahren.
Das Auto schaukelt und wird geschüttelt, aber es fährt
brav im Standgas über diesen doch eher rauen Weg.
Wir wundern uns schon ein bisschen .... und kommen uns etwas
blöd vor, dass wir uns Gedanken gemacht haben, ob der
Defender diesen Weg wohl aushalte ...?
Wir sind halt eben noch sehr grün hinter den Ohren.
Da wir relativ hoch oben in den Bergen übernachten
ist die Nacht auch bitter kalt. 3. Mai 2001
Aroania - Sires - Kondovazena - Dimitra - Tropea
- Etorrahi - Lissarea
Wir nehmen die steile Strasse nach Sires und fahren weiter
durch die Berge.
Die Aussicht in Ettorahi ist fantastisch.
Immer wieder finden wir Tiere auf der Strasse.
Die Schildkröten
tragen wir ab der Strasse, da es bereits genügend getötete
hat.
Die Ginster sind voll am Blühen. Man riecht sie
bevor man sie sieht.
Kurz vor Lissarea übernachten wir
auf einem Feldweg in Mitten von herrlichen Blumen.
4. Mai 2001
Lissarea - Parnassos - Loutra Ireas - Rahes
- Neohori - Livadaki -Vasilak - Nemouta - Lala - Olimbia
Je länger desto mehr stellen wir fest, dass das navigieren
auf den Nebenstrassen in Griechenland sehr schwierig ist.
Einerseits sind die Dörfer gar nicht angeschrieben,
oder sie haben, je nach dem von welcher Seite man in die
Ortschaft fährt, unterschiedliche Namen.
Manchmal sind
auf der Karte auch die Namen von Ortschaften fehlerhaft,
oder zwei benachbarte Orte wurden verwechselt.
Hinzu kommt,
dass die Wegweiser meistens nur in griechischen Buchstaben
angeschrieben sind und sprechen können wir mit den Einheimischen
meistens auch nicht, da sie nur Griechisch sprechen.
Aber immer wieder werden wir mit wunderbarster Aussicht
belohnt, egal ob wir wissen wo wir sind oder nicht.
Kurz vor Rahes kommen wir an einer Köhlerei vorbei
und können einmal aus nächster Nähe anschauen,
wie Holzkohle produziert wird.
Wir dürfen alles photographieren,
aber sprechen können wir leider auch hier mit den Arbeitern
nicht.
Das ist sehr schade, aber natürlich unser Fehler
und nicht ihrer.
Zwischen Rahes und Neohori suchen wir die
in der Karte vermerkte Verbindung über den Fluss nach
Nemouta.
Die Strasse existiert aber nicht, resp. wir finden
sie nicht.
Also fahren wir über Neohori, Livadaki und
Vasilisk auf die andere Flussseite und suchen den Flussübergang
aus Neugierde von dort aus.
Von Xirokambos aus finden wir
dann den Fluss. Eine Brücke oder eine Furt finden wir
aber auch von hier her nicht.
Via Nemouta und Lala erreichen wir schlussendlich Olimbia
und lassen uns auf dem Camping Platz häuslich nieder.
5. Mai 2001
Olimbia
Heute ist waschen angesagt.
Am Nachmittag gehen wir dann die Ausgrabungen besuchen.
Die Ausgrabungen von Olimbia sagen uns halt nicht viel,
da wir uns nie mit der griechischen Geschichte befasst haben
- Steine eben.
Irgendwie reicht unsere Fantasie nicht aus,
wir uns können die Bäder,
Häuser
usw. nicht vorstellen.
Die dazugehörenden Museen finden wir hingegen zum Teil sehr
interessant.
Olimbia hat viele
gute Restaurants anzubieten und es macht es uns schwer, eines
für
das Nachtessen
auszusuchen.
Nach dem Essen spazieren wir gemütlich auf der Teerstrasse
zurück.
Ruedi kann Susi eben noch fortreissen, bevor sie auf eine Schlange
steht, welche sich auf dem noch warmen Teer am Aufwärmen
ist. 6. Mai 2001
Olimbia - Krestana - Platana - Andritseha -
Kotili - Gortis
Heute regnet und stürmt es.
Wir fahren auf der Hauptstrasse
von Olimbia über Andritseha, wo die Aussicht super ist,
weiter nach Vasses.
Der Tempel wird im Moment renoviert und
ist vollständig in Plastik eingekleidet.
Er ist verblüffend gut
im Stand, wir können uns zum ersten Mal vorstellen,
wie das gewesen sein muss.
Als wir rauskommen finden wir uns mitten in den Wolken
wieder. Es stürmt
es so schlimm, dass wir im Tempel auf besseres Wetter warten
müssen.
Der Regen begleitet uns leider weiter auf der Strecke. Wir
haben überhaupt keine Lust zur Burg von Karitena hoch
zuwandern und begnügen uns mit einem Bild aus dem Auto.
Bei der Brücke haben wir kurz eine Regenpause ....
Ist eigentlich schade, denn die Bauwerke sind gut erhalten
und wären einen längeren Besuch wert.
In der Gegend von Gortis suchen wir
einen Stellplatz, der im "Womo Reiseführer" empfohlen
wird, da wir morgen eine Wanderung zum Kloster weit hinten
im Tal vorhaben.
Wir kommen über eine leicht abfallende Dreckstrasse
zu einer kleinen Brücke, wo der Startpunkt der Wanderung
zu einem Kloster ist.
Vor der Brücke,
die auch gleich das Ende der Strasse ist, steht ein Österreicher
mit seinem Camper.
Da die Strasse glitschig ist, kommt er
mit seinem Gefährt nicht mehr den Weg hoch.
Wir schleppen
ihn im Regen bis auf die Anhöhe, wo er selber wieder
weiter kommt.
Danach fahren wir zurück und über die kleine Brücke
auf die andere Seite des Bergbaches, wo wir über Nacht
bleiben.
Die Brücke ist nur etwa 20 cm breiter als der
Defender, also ist Präzision angesagt.
Die Wiese dahinter ist bedeckt mit
Orchideen - Susi
ist im Element.
Da es immer wieder regnet und unser Vorzelt nicht termingerecht
geliefert wurde, müssen wir immer wieder in die Fahrerkabine
fliehen.
Da es nicht aussieht, als ob der Regen so schnell aufhören
wird, baut Ruedi mit einer grossen Plane
und Zeltstangen ein
Vorzelt,
so
dass
wir nun
im Trocknen kochen und sitzen können.
7. Mai 2001
Wanderung zum Kloster - Stemnitsa - Tripoli
- Lerni - Astros - Ag. Andreas - P. Epivadros
Gottlob macht das Wetter soweit mit, dass wir die Wanderung
machen können. Sie lohnt sich auch.
Man wandert durch
ein tiefes Tal und später den Hang hoch zu einem
Kloster welches, typisch für Griechenland, an einen
Felsen hoch über dem Talgrund geklebt ist.
Zurück beim Defender, fahren wir nach Stemnitsa, wo
wieder einmal eine der schönen Fernsichten bewundern.
Die Fahrt nach Tripoli führt durch ein dem Schwarzwald ähnliches
Gebiet.
Über Lerni und Astros erreichen wir gegen
Abend Ag. Andreas wo wir erst vorhaben, auf einem im "Womo
Reiseführer" empfohlenen Übernachtungsplatz
am Meer zu bleiben.
Aber erstens stehen dort schon andere
Womos und zweitens finden wir es falsch, inmitten von Häusern
sein Gefährt aufzustellen.
Allgemein sind wir von den,
in diesen Reisführern gemachten Empfehlungen meistens
nicht begeistert, zu nah an der Zivilisation und dadurch
auf lange Sicht störend für die Bevölkerung.
Wenn man so nahe an die Orte ran möchte, dann soll man
die Campingplätze berücksichtigen, die schliesslich
Einkommen für die lokale Bevölkerung bedeuten.
Nach kurzer Suche finden wir aber eine geeignete Stelle,
wo wir wo wir unsere Ruhe haben und sicher niemanden stören.
Ist schon klar: Die meisten von uns bevorzugten Stellplätze
sind nur mit Allrad-Fahrzeugen sicher zu erreichen.
8.Mai 2001
Leonidi - Kosmas - Lambokambos - Harakas - Mitropoli
- Kapsala
Am Kloster von Mt. Elonis vorbei fahren wir nach Kosmas.
Von hier geht es auf einem kleinen Weg nach Kounoupia.
Weiter geht es auf den Teer nach Harakas, wo man gleich
nach der Wasserscheide eine super Aussicht hat.
Danach
wird
die
Strasse sehr
eng
und
im oberen
Bereich sehr steil.
Wir würdeneigentlich gerne am Meer übernachten,
finden aber keinen Zugang zum Meer.
Schlussendlich übernachten wir
am Ende der Strasse bei
Kapsala.
Wir haben den Eindruck, dass
es
demnächst
zu regnen beginnen wird.
Wir
versuchen
wieder unser "Zelt" aufzubauen, doch
schon beim
Aufstellen bricht ein heftiges Gewitter mit starken Windböen über
uns los.
Wir hängen an den Stangen und versuchen trotzdem
das "Zelt" fertig zu stellen.
Es geling auch, nur
sind wir danach tropfnass.
9. Mai 2001
Zurück nach Lambokambos - Monemvasia -Nomia
- Elika
Wir arbeiten uns die enge und steile Strasse wieder nach
Harakas hoch und sind froh, dass niemand entgegen kommt.
Dann geht es weiter über Lambokambos und Epidavros Limera
nach Monemvasia, einem ehemaligen Piratendörfchen,
das auf einer Landzunge ins Meer rausgebaut ist.
Monemvasia ist ein gut erhaltenes, altes Städtchen,
das teilweise wieder aufgebaut wird.
In den vielen Häusern
befinden sich fast nur Souvenierläden und Restaurant.
Das ganze wirkt aber
nicht aufdringlich und alles ist sehr gepflegt. Sehr schön!
Wir übernachten an der Küste süd-östlich
von Elika.
Da der Strand schräg ist, stellen wir den
Defender auf einer Seite auf unsere teuren Brückenelemente.
Das Gewicht der Hinterachse ist aber zu hoch und das Element
bricht sofort durch.
Gottlob ist uns das hier in der Fläche
passiert und nicht beim durchfahren eines Grabens, wo dann
der ganze Wagen durchgefallen wäre.
10. Mai 2001
Elika
Da es schön und heiss ist beschliessen wir einen Tag
hier zu bleiben.
Susi schreibt Postkarten, Ruedi nimmt probehalber das
erste Mal die Winde in Betrieb.
Das Wasser ist herrlich klar und Ruedi geht baden, Susi ist
das Wasser
aber zu kalt.
11. Mai 2001
Asopos - Elos - Skala - Githio - Areopoli -
Dirou - Spil. Dirou - Kambos - Almiro - Altomira
Wir fahren die Küste hoch vorbei an Asopos und Skala Richtung
Ghitio.
Die Bucht ist bekannt für Windsurfing, aber irgendwie stört
der gestrandete Frachter ein bisschen ...
Ghitio erinnert uns an die Adria Küste,
Hotels am Strand, alles recht gepflegt und im Sommer vermutlich
völlig überlaufen.
Fast fluchtartig verlassen wir die Gegend und fahren über
die Bergen nach Areopoli und weiter nach Spil. Dirou, wo
wir die Höhle von Dirou besichtigen.
Diese Höhlen sollte man unter keinen Umständen
verpassen.
Die Tropfsteinhöhle
ist verhältnismässig niedrig und die ganze Grotte
ist ein See.
Man wird im Ruderboot durch die beleuchtete
Höhle gefahren.
Wir haben das Glück, dass wir zu
der Zeit nur wenige Besucher und somit das einzige Boot auf
dem See in der Höhle sind.
Die Stille, das tropfen des
Wassers und die schönen Formationen der Stalaktiten
sind ein beeindruckendes Erlebnis.
Als wir zum Landesteg
zurückgebracht werden, kommt eben ein ganzer Car voll
Touristen in die Höhle und die verführen einen
höllischen Lärm.
Schade, damit ist die ganze Stimmung dahin.
Es ist heute schwierig einen guten Schlafplatz zu finden.
Schlussendlich übernachten wir in der Nähe von
Altomira, hoch über dem Tal auf einem Seitensträsschen.
Idyllisch.
12. Mai 2001
Kalamata - Messini - Arfara - Neohori
Kalamata ist überraschend gross ... oder wir sind
uns Städte nicht mehr gewohnt ....
Wir fahren nördlich um das alte Messini, in der Nähe von
Valira, zu besuchen.
Einmal mehr sind wir leider eher enttäuscht über die Ruinen.
So fahren wir nach Arfara und weiter nach Agrilos, wo wir
einen kleinen Weg rüber zur Hauptstrasse nach Sparta
nehmen.
Die Hauptstrasse ist zwar geteert aber nicht sehr breit und
auch nicht sehr befahren.
Immer mehr geht es in die Bergen des Taigetos rein.
In der
Nähe
von Neohori, wo es wieder einmal aussieht wie im Schwarzwald,
finden wir
eine
holperige
4WD
Nebenstrasse
in Richtung des Berges Xerovoun.
Am hintersten Ende der Strasse finden wir zwischen den Bäumen
einen wunderschönen Platz, ab von allem Verkehr.
13. Mai 2001
Alagonia - Mistras - Sparti - Hirsafa - Ag.
Andreas - Astros - Nafplia - Ligourio - Pal. Epidavros
Am Morgen früh erhalten wir in dieser gottlosen Abgeschiedenheit
zweimal hintereinander Besuch.
Der erste Besucher fragt,
ob wir wohl seine 2 streunenden Hunde gesehen hätten
und der zweite kurz danach fragt, ob uns wohl sein durchgebranntes
Pferd begegnet sei ?!?
Wieder auf der Strasse zweigen wir einige Kilometer später
links ab auf einen kleinen Weg in Richtung Osten ab.
Bald ist dieser zu Ende und wir beschliessen den Berg zu Fuss
zu besteigen.
Oben angekommen haben wir eine fantastische
Weitsicht und sehen in der Ferne Sparti.
Kaum oben auf dem baumlosen Berg angekommen, sehen wir
aber auch ein Gewitter auf uns zukommen.
Da oben sind wir
sehr exponiert und wir möchten ja nicht als Fackel in
die Geschichte eingehen.
Wir rennen so schnell wie möglich
den Berg hinunter und versuchen noch vor Einsetzten des,
mit dem Gewitter verbundenen Hagels den Wagen zu erreichen.
Wir schaffen es, wenn auch sehr knapp.
Zehn Minuten später,
nach dem heftigen Gewitter, ist die ganze Gegend weiss.
Später schiessen wir vom Tal herauf noch Bilder des
immer noch eingeschneiten Berges.
Bei Mistras stossen wir auf interessante Ausgrabungen.
Die Stadt wird wieder aufgebaut und sieht sehr schön aus.
Leider regnet es wieder und wir beschliessen einen Besuch
bleiben zu lassen.
Wir übernachten auf einem Campingplatz bei Pal. Epidavros.
14. Mai 2001
Pal. Epidavros - Korfos - N. Ag. Thomas Sofiko
- Isthmia
Bis Korfos, das einen herzigen kleinen Hafen hat, ist die
Strasse gut, danach ist sie bis N. Ag. Thomas an gewissen
Stellen für Wohnmobile definitiv nicht mehr geeignet.
Wir sehen uns noch den Kanal von Korinth an und bleiben dann
auf dem Isthmia Beach Campingplatz am Strand von Isthmia
(logisch; sagt ja schon der Name).
15. Mai 2001
Isthmia
Wieder einmal ist Kleider waschen angesagt.
16. Mai 2001
Mykene - Akrokorinthos - Arh. Korinthos - Loutraki
- Perahora - Vouliagmeni
Wir besuchen die Burganlage bei Akrokorinth.
Irgendwie geraten
wir auf dem Weg dazu auf die Autobahn nach Süden.
Die
hat aber dort wo wir es bräuchten keine Ausfahrt.
Also
müssen wir uns eben eine suchen ....
Wir schauen uns nochmals den Kanal an und fahren dann über
die einzige Brücke über den Kanal aufs Festland.
Endlich wieder festen Grund unter den Füssen :-))
Wir übernachten an der schönen Vouliagmeni Bucht.
17. Mai 2001
Par. Shinou - Psatha - Parnassos
In der Nähe von Par. Shinou fahren wir bis zur Spitze
eines Berges.
Dort oben befinden sich alte verfallene Befestigungen,
wahrscheinlich aus dem 2. Weltkrieg.
Die Aussicht ist auf
alle Seiten herrlich, nur hat es abertausende von Wespen.
Das glaubt man nur wenn man es selbst gesehen hat.
Am oberen
Teil des Strassenrandes hat es alle paar Meter ein Nest.
Obwohl die Biester friedlich sind, getraut sich Ruedi, der
vor Wespen eh einen Horror hat, kaum und auch nur kurz aus
dem Wagen.
Im Parnassos Gebiet fahren wir auf Drecksträsschen bis
ganz oben auf den gleichnamigen Berg.
In geschützten Mulden liegt teilweise noch Schnee und
der Frühling hat eben erst eingesetzt.
Da oben gefällt
es auch Ruedi wieder ...
Wir sind natürlich nicht mit dem Skilift hochgezogen
worden - das währe ja unter unserer Würde!
Das ist das schöne an Griechenland.
Es führen praktisch
auf alle Berge irgendwelche Strassen.
Viele davon können
aber nur mit einem Allradfahrzeug befahren werden (ausser
man ist Grieche - dann geht's auch mit jedem normalen Fahrzeug!).
Dementsprechend friedlich ist es dann jeweils dort oben.
18. Mai 2001
Volos - Milie - Siki Beach
Die Fahrt der Küste entlang ist schön, die Strände
auch, nur findet man kaum einen Platz für die Nacht.
19. Mai 2001
Litochoro am Olymp
Wir fahren bis Litochoro, einem touristischen Städtchen
mit einigen tausend Bewohnern, am Fuss des Olymp.
Wir übernachten
etwa 2 km ausserhalb des Städtchens, einige Meter neben
einem Feldweg, inmitten des Buschlandes.
Seit Tagen hören wir ein deutliches, schweres "knallen",
wenn wir eine Kurve anfahren.
Ruedi beschliesst einmal mehr,
der Sache auf den Grund zu gehen und den Wagen von unten
gründlich zu inspizieren.
Bevor er sich unter den Wagen
legt besteht Susi darauf sich den Boden genau anzusehen.
Prompt findet sie unter einem faustgrossen Stein einen grossen
Tausendfüssler (Centipedes) und unter einem zweiten
einen Skorpion.
Manchmal hat die Vorsicht eben doch ihre
Berechtigung.
Dieses Mal findet Ruedi erfolgreich den Grund der "Knaller".
Gottlob sind weder der Rahmen des Aufbaus, die Verschraubung
mit dem Chassis, noch das Chassis selber gebrochen, sondern
nur die Kronmuttern der Befestigungsstangen der Achsen haben
sich gelöst!
Halt eben ein Landrover.
Wenn da nichts
lottert, so wird er nicht richtig gebraucht.
Und wenn einem
das Gelotter stört, dann kann man sich ja einen Toyota
kaufen (manchmal wäre ich froh ich hätte einen).
Nachdem er sie nachgezogen hat ist das Geräusch am nächsten
Morgen verschwunden.
Am Abend kommt auf dem Weg ein Hirte mit seiner Schafherde
vorbei.
Mitten in der schönen Mondnacht wird Susi von lauten
Atemgeräuschen geweckt und meint erst, Ruedi habe ein
gesundheitliches Problem.
Dem ist aber nicht so.
Wir schauen
vorsichtig aus dem Zelt und sehen auf dem Weg, nur ein paar
Meter von uns entfernt, einen ausgewachsenen Schwarzbären
welcher der Spur der Schafherde folgt.
Nach kurzer Zeit trottet
er davon. Uff!!
Mit dem haben wir nicht gerechnet.
Für den Rest
der Nacht ist es uns nicht mehr so wohl, schlafen wir doch
nur etwa 1.70 m über Grund.
20. Mai 2001
Prionia - Alp am Olymp
Am Morgen hören wir irgendwo in unserer Nähe
komische Geräusche, wie wenn junge Hunde beim spielerischen
kämpfen Laute von sich geben.
Wir holen unser Survivalbuch
hervor und lesen das Kapitel über die Bären in
Kanada.
Darauf packen wir unsere sieben Sachen für einmal
etwas schneller als gewohnt zusammen.
Die Laute sind typisch
für Bären, wenn sie einem kundtun wollen, dass
es jetzt Zeit sei zu verreisen, da man sich in ihrem Territorium
befände.
Wir fahren von Litochoro her auf einer Passstrasse ins Gebiet
des Olymp und wandern einige Stunden dem kalten Fluss entlang.
Darauf suchen wir, vorerst erfolglos, die Strasse nach Petra
und erreichen später eine Alp hoch oben am Olymp.
Auch heute übernachten wir am Fuss des Olymp in einem
Bachbett.
Es ist offensichtlich ein bekannter Picknick Platz
der lokalen Bevölkerung.
Dementsprechend viel Dreck
liegt in der Landschaft. Schade!
Da wir in der Umgebung,
den ganzen Tag lang, an stark befestigten Stallungen für
die Schafe vorbeigekommen sind und unterdessen ja auch selber
schon einem Bär begegnet sind, schlafen wir auch heute
Nacht nicht sehr ruhig, obwohl wir unterdessen wissen, dass
sie dem Menschen hier normalerweise nicht gefährlich
werden. 21. Mai 2001
Petra - Kokkinopolis - Livadi - Servia -
Auf der Karte ist ein Weg eingezeichnet, welcher über
eine Alp nach Servia führt.
Wir suchen ihn vergebens über 2 Stunden lang.
Schliesslich
fahren wir querfeldein über die Alp und durch einen
kleinen Fluss auf die andere Talseite der Alp, wo wir auch
erfolgreich auf die Fortsetzung der erwarteten Strasse stossen.
In einem ehemaligen Armeegebiet finden wir einen Platz für
die Nacht.
Man sieht in eine lange Schlucht die als Abfallgrube
verwendet wird und in welcher es viele wilde Hunde hat.
Wir
schauen einer Gruppe ganz junger Hunden zu.
Drei der vier
bleiben immer nahe am Bau, nur einer ist mutig und geht immer
weiter vom Bau weg.
Da der Wind in der richtigen Richtung bläst, stören
uns weder Gebell noch Geruch aus der Grube - bis in der Nacht
die Windrichtung wechselt .....
Nachts schleicht offensichtlich irgendein jagendes, grösseres
Tier durch die Schlucht.
Einer der dominierenden Hunde verfolgt
offensichtlich, unter Einhaltung des entsprechenden Sicherheitsabstandes
das jagende Tier durch die Schlucht und warnt durch anhaltendes
Bellen die anderen Tiere.
Auf alle Fälle verursacht
der Mob da unten die halbe Nacht hindurch einen höllischen
Lärm, bis das jagende Tier die Schlucht wieder verlassen
hat.
Danach ist wieder Ruhe und nur der grässliche Gestank
der Grube bleibt.
Am Morgen schauen wir nochmals nach den jungen Hunden. Einer
fehlt .....
22. Mai 2001
Velvendo - Servia - Elati - Fontino - Kalambata
- Meteoren Klöster- Kerasia
Heute besuchen wir die bekannten Meteora Klöster in
Kalambata.
Das sind schon beeindruckende Gebilde auf noch
beeindruckenderen Felsformationen.
Übernachtet wird heute im Flussbett bei Kerasia.
Es
hat eine Unmenge grosser, hungriger Bremsen - und wir haben
immer noch kein Vorzelt ....
23. Mai 2001
Volos
Die Anfahrt zur Volosschlucht führt durch
interessante Gebiete mit verschiedenartigen Felsstrukturen.
Auch hat es hier "Pfannkuchenberge", wie wir sie
von Australien her kennen.
Die Schlucht selber ist sehr tief. Die Aussichtsplattformen
sind grösstenteils nicht geschützt.
Unten sieht
man Leute, welche die Schlucht durchwandern.
Dass würden
wir auch gerne tun, haben aber dieses Jahr keine Zeit dazu.
Die Fahrt weiter führt uns an schönen alten Steinbrücken
vorbei.
Die Gegend ist so unverdorben, herrlich.
Wir kommen immer mehr in die Bergen rein, es
hat auch noch immer Schnee auf den Spitzen. Wir versuchen, in der Nähe der Albanischen Grenze,
auf einer Nebenstrasse über eine Brücke auf die
Hauptstrasse nach Igoumenitsa zu gelangen.
Der Weg ist stark abfallend und nass.
Am Wegrand löst
sich vielerorts Geröll und liegt danach auf der schmalen
Strasse.
Am Flussbett ist dann endgültig Schluss, da
die Brücke schon vor längerer Zeit weggespült
wurde und die neue erst im Bau ist.
Durch den Fluss würden
wir zwar kommen, aber der Abhang auf der anderen Flussseite
ist zu hoch und zu steil und zu stark bewaldet.
Da währen
wir nicht einmal mit Hilfe der Winde hochgekommen.
Wir beschliessen bei der Brücke am Ufer des Flusses
zu übernachten.
Gegen Abend wird das Wetter schlechter
und es sieht stark nach Regen aus.
Dann kommt unerwartet aus dem Nichts ein Fischer und begrüsst
uns in fliessendem Englisch.
Wir fragen ihn ob wir hier bleiben
könnten, oder ob Gefahr vom eventuell ansteigenden Wasser
bestehe.
Er meint, vor dem Wasser hätten wir nichts
zu befürchten, aber er rate uns trotzdem über Nacht
nicht hier zu bleiben.
Das Ende der Strasse auf der anderen
Seite der Brücke sei ein bekannter Ort, wo illegal eingeschleuste,
albanische Menschen freigesetzt würden.
Diese müssten
dann irgendwie die nächsten Orte erreichen um dort unterzutauchen.
Eine Begegnung mit diesen Leuten sollten wir uns aber besser
sparen. Er selber sei auf alle Fälle nach 20:00 nicht
mehr hier anzutreffen.
Wenn einem jemand an einem unmöglichen Ort begegnet,
einem in einer Sprache anspricht, die hier sonst niemand
spricht und einem einen Rat gibt ...... Aberglaube oder nicht
- wir haben uns herzlich bedankt und sind verduftet.
24. Mai 2001
Igoumenitsa - Einschiffen nach Ancona
Am Nachmittag schiffen wir uns wieder auf die
Fähre nach Ancona ein.
Wir
hätten am liebsten unsere Pläne geändert und
währen dorthin mitgefahren.
So wohl ist es uns im Defender
und so gerne reisen wir.
Da das Wetter nicht zu gut ist
zügeln wir unseren Tisch unter das Dach und haben es so gemütlich wie
es eben geht, wenn es draussen "grusig" ist ....
25. Mai 2001
Überfahrt nach Ancona (I) - Ancona - Zürich
Nach einer regnerischen und stürmischen Nacht erreichen
wir am Morgen Ancona und fahren gleich durch bis nach Hause.
Wir haben eine wunderbare Zeit in Griechenland verbracht
und haben vor ein weiteres Mal hierher zu kommen und dann
den Norden zu Bereisen.
Der "Millimeter", wie unser Defender genannt wird, hat sich
bestens bewärt.
Es gibt, neben dem fehlenden Vorzelt,
das aber bestellt ist, nichts wichtiges das nicht funktioniert
oder das geändert werden muss.
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