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Australia 1995
Around Perth and Alice
Springs
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has not yet been translated. |
Leg-data
Date |
20. November - 2. Dezember 1995
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Leg |
Perth - Pinnacles - Margaret River - Wave
rock - Alice Springs
- Stanley Chasm - Ellery
Creek Bighole
- Serpentine
Gorge
-
Ormiston
Gorge
- Glen Helen Station - Palm Valley- Mereenie
Loop - Kings Canyon- Lasseter Highway - Mt.
Connor - Ayers Rock [Uluru]- Olgas [Katja Tjuta]
- Alice Springs |
PDF |
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Leg map (click
to enlarge in separate window)
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20. November 1995
[Dieser Trip war unsere erste Begegnung mit dem
Australischen Outback.
Der Text wurde aber erst 2007, nach einigem mehr an Erfahrung, aus den
Photoalben übernommen, überarbeitet und ins WEB gestellt.
Dabei sieht man, wie verschieden man gewisse Situationen gewichtet und
beurteilt.
Allfällige, mehr oder weniger ernst gemeinte Kommentare sind in eckige
Klammen gesetzt.]
Von Singapur kommend empfängt uns Perth um 1 Uhr morgens
mit kaltem, windigem Wetter.
Am Morgen gehen wir Kleider, Shorts, Trainings Anzüge und T-Shirts
einkaufen.
Perth hat ein Gebiet, wo sich ein Kaufhaus an das andere reiht. Die Blocks
sind mit Arkaden untereinander verbunden, die wiederum viele kleine Läden
beheimaten.
Perth ist eine sehr englische Stadt mit einer schönen
Skyline. Sie ist weitläufig und hat viele Gärten
und Parks.
Der Botanische Garten (Kings Park) ist auf einem Hügel gelegen und
man sieht auf die Stadt, das Fähren-Terminal und den Swan River.
So gegen 3 Uhr beginnt fast täglich ein Wind vom Meer her zu blasen
(der Fremantle Doktor), darum ist es in Perth nicht so heiss.
Perth hat wie so viele andere Städte in Australien einen Explorer
Bus, der einem durch die Stadt führt. Der Fahrer erklärt die
touristisch interessanten Gegebenheiten.
Wir lösen beim CALM einen Park-Pass für die National
Parks von Western Australia. So müssen wir nur noch
die Camping Gebühr, aber keine Eintritte mehr bezahlen.
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21. November 1995
Heute ist es schön aber windig. Wir haben mit Safari
Trecks die Pinnacles Safari nach Norden gebucht.
Wir haben Safari Trecks gewählt, weil im Prospekt steht, dass wir
am Strand entlang und über die Sand-Dünen fahren werden.
Die Fahrt geht via Yanchep National Park (Besichtigung
von Koalas und Kängurus) nach Lancelin und Cervantes
(einem kleinen Fischerdorf) zum Nambung National Park mit
den Pinnacles.
Die Pinnacles sind Sandsteinformationen,
welche durch Erosion entstanden sind. Sie sind in einer kleinen
Wüste gelegen. Es ist sehr trocken und mit 47°C
sehr heiss.
Weiter geht die Fahrt dem Strand entlang, wo wir dann auch
den afternoon tea einnehmen.
Es ist erstaunlich, wie schnell diese Fahrer hinten im Fahrzeug eine Küche
aufgebaut haben und den Touristen ihren Tee mit Biskuits servieren.
Dann geht's in die Sand-Dünen hinein.
Plötzlich sagt der Fahrer "Achtung", wir sehen nur noch
blauen Himmel durch die Frontscheibe und dann rutscht der Wagen über
den Dünenkamm steil nach unten.
Ein Schrei geht durch das Fahrzeug und schon sind wir unten an der Düne.
Die meisten wollen nochmals runter, die Fotografen bleiben zurück.
Die off-road fähigen Tourbusse treffen sich hier jeden Nachmittag
zum alltäglichern Spektakel.
Unser Tourbus ist ein australischer OKA. Wir staunen ob seiner Geländegängigkeit
und sind überzeugt, dass es ein optimales Fahrzeug als Basis für
einen Camper währe.
[Nachtrag 2007: Heute sind wir stolze Besitzer des ersten neuen OKA-NT,
auf welchem wir unseren Camper aufgebaut haben.]
Weiter geht's in das Black Boy Valley.
Black Boys sind Grasbäume. Sie kamen zu ihrem Namen, weil sie zur
Blütezeit einen Stängel mit Blüten daran haben, der aussieht
wie eine Lanze.
Die Einwanderer meinten, in der Nacht sehe es aus wie ein Busch hinter
dem sich ein Aboriginal (Black Boy) welcher eine Lanze hält versteckt!
Dann geht es zurück nach Perth.
Zurück im Hotel finden wir eine Nachricht von unseren Kollegen Rita
und Stefan, welche seit einem Monat unterwegs sind und teils die Strecken
bereist haben, die wir noch vor uns haben.
Wir wollen uns zum Erfahrungsaustausch treffen.
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22. November 1995
Heute steht uns die Margret River Tour Richtung Süden
bevor.
Sie führt uns zuerst zur Emu Tech Farm (grosse
Emu-Zücht-Farm) in Mandurah, dann geht es via Australind
nach Bunbury in das Eagles Heritage "Raptor
Wildlife Center".
Hier werden aus ganz Australien verletzte Raubvögel angeliefert, welche
dann geheilt (falls nötig sogar operiert), "resozialisiert" (auf
die Freiheit trainiert), aufgefuttert und dann an ihrem Ursprungsort wieder
frei gelassen werden.
Im Beedelup National Park fahren wir durch
einen Karri Forrest. Karri Bäume werden sehr gross und
alt.
Wir fahren weiter zu den Mammoth Caves.
Die Besichtigung der Höhlen ist interessant.
Via Prevelly Park (weltbekannt für
gute Wellen zum Surfen), Margret River und Busselton, kommen
wir am Abend retour nach Perth.
Am Abend treffen wir dann mehr zufällig Rita und Stefan! Uns zu treffen
ist natürlich auch schwierig, sind wir doch dauernd unterwegs.
In der Hotel-Bar erhalten wir viele wertvolle Infos und Tipps, welche uns
in den nächsten Wochen sicher sehr helfen werden ....
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23. November 1995
[3. Tag, 3. Tour. Typischer Stresstourismus].
Diesmal machen wir die Wave-Rock Tour nach Hyden im Osten.
Gefahren wird der grosse Car von einer kleinen quirligen Frau, welche so
klein ist, dass sie mit den Füssen kaum die Pedale erreicht. Darum
hat sie einen Ziegelstein bei sich welchen sie auf das Gaspedal legen
kann.
Zuerst geht's ins Landesinnere, nach York,
einem herzigen Städtchen in englischem Stil.
Die Geschichte des Städtchens erzählt, dass in den 50er Jahren
eine Familie aus Jugoslawien zuzog, welche an ihrem Wohnort weg musste,
weil sie in eine Blutfehde verwickelt war.
Kurze Zeit später gab es einen zweiten Zuzug einer andern jugoslawischen
Familie .... die Familie, weswegen die erste weggezogen war!
Die Familien lebten an entgegengesetzten Enden des Städtchens.
Wenn sie in die Stadt gingen, hatten alle Waffen dabei.
Jedes Mal wenn per Zufall beide Familien zur selben Zeit in der Stadt waren,
verliessen alle andern Leute aus Angst vor einer Schiesserei fluchtartig
den Ort.
Eines Tages geschah es dann, in beiden Familien gab es je einen Toten.
Die beiden Mörder wurden verhaftet und in Perth abgeurteilt.
Beide kamen nach Fremantle ins Gefängnis. Im Gefängnis konnte
niemand Jugoslawisch und die beiden Männer hatten niemanden zum Reden.
Also begannen sie miteinander zu reden. Sie stellten fest, dass es ja eigentlich
keinen Grund für die Fehde mehr gab.
Sie beschlossen die Fehde zu beenden und beide Familien leben heute in
Frieden im selben Ort.
Die Fahrt geht weiter via Corrigin nach Hyden.
Wir sind offensichtlich schlechte Touristen denn der Hypos
Yawn (ein Fels der wie das offene Maul eines Nilpferdes
aussieht) hat uns nicht „aus den Socken gehauen“.
Hingegen finden wir die Blumenwiese sehr schön, die Tafel interessant
.... offensichtlich sind die Touristen hier auch nicht besser ....
Die, aus Trockenblumen hergestellten Ausstellungsobjekte
sind allerdings sehr interessant, wenn auch nicht gerade
unser Stil.
Der Wave Rock ist beeindruckend, eine
Welle aus Stein, aber es hatte eine Unmenge störender
Fliegen.
Die Felsformation entstand durch Erosion (Sand, der vom Wind dem Felsen
entlang geblasen wurde)
Next stop is Mulka's Cave.
So, what's the legend all about?
For countless millennia Aboriginal culture has been guided
by complex laws and-customs that have been passed down through
the generations.
Where modern Australian laws are written down in great detail,
Aboriginal people belong to what is known as an "oral
tradition" - they have a highly-developed pattern of story-telling
and verbal transmission of accumulated wisdom.
The legend of Mulka forms part of this process of sharing
and maintaining the laws that guide the culture.
"Wrong-way marriage" was deeply frowned-upon within
traditional Aboriginal society.
For a variety of cultural and physical (genetic) reasons,
who could marry who has long been clearly set out through
the relationship of various "skin groups".
Marrying outside of this accepted pattern threatened the
core of stability that helped Aboriginal communities survive
and indeed thrive.
Hence one "interpretation" of the legend could
be that it is a story about the dangers of wrong-way marriage
- such unions produce "evil" outcomes, and therefore
must be avoided at all costs.
Stories such as this often have more than one meaning and
local Noongars have also provided another lesson that should
be learnt from the story:
straying from the campfire at night could be very dangerous
for small children, and stories about evil giants like Mulka
helped keep young ones from wandering away.
It also aided in developing a sense of importance about the
cave: not everyone could or would just wander in - it was
a powerful place, to be treated with respect.
The association with places to the south and south-west,
including far-away Dumbleyung, may also be important.
"Dreaming tracks" or lines of connection through
country have long played a vital role in linking far-flung
groups and communities.
Local Noongars speak of connections, not only to the south-west,
but also to the north-east, through the goldfields and right
out into, the inland desert.
The Mulka's legend helps re-affirm these bonds across the
landscape.
Regardless of its "exact" meaning, stories such
as the legend of Mulka provided a rich source of raw material
for the maintenance of traditional law and community.
They were - and still are - a vital component of Aboriginal
culture.
Mulka's Cave contains the largest collection of Aboriginal
paintings in the south west of W.A..
Hand stencils and other motifs occur quite commonly in the
region, but while most other sites have fewer than 20 there
are over 450 at Mulka's Cave.
This is a clear indication of the significance of this site
and the associated myths that connect with areas from the
desert to the coast.
The legend of Mulka has major regional importance.
Different aspects focus on different parts of Noongar culture,
hut the story that follows contains the key elements of
the myth:
"Mulka was the illegitimate son of a woman who fell
in love with a man to whom marriage was forbidden.
As a result, Mulka was born with crossed eyes.
Even though he grew up to be an outstandingly strong man
of colossal height, his crossed eyes prevented him from aiming
a spear accurately and becoming a successful hunter.
Out of frustration Mulka turned to catching and eating human
children, and he became the terror of the district.
He lived in Mulka's Cave, where the impressions of his hands
can still be seen much higher than those of an ordinary man.
His mother became increasingly concerned with Mulka, and
when she scolded him for his anti-social behaviour, he turned
on his own mother and killed her.
This disgraced him even more and he fled the cave, heading
south.
Aboriginal people were outraged by Mulka's behaviour and
set out to track down the man who had flouted all the rules.
They finally caught him near Dumbleyung, 156 kin south west
of Hyden.
Because he did not deserve a proper ritual burial, they left
his body for the ants - a grim warning to those who break
the law."
Aber sein böser Geist irrt immer noch herum und die
Höhle ist
voll von Malereien zum Schutz gegen vor ihm.
Die Aboriginals meiden dieses Gebiet heute noch grossräumig.
Es werden uns auch Gnamma Holes gezeigt.
Das sind Wasserlöcher der Aboriginals.
Die Aboriginals hatten mit Feuer Steine gesprengt und die Spalten in langwieriger
Arbeit verbreitert.
Dann wurden die Spalten mit Steinen gefüllt, damit kein Laub und keine
Tiere hinein fallen.
Zuoberst kam noch eine Sandschicht als Filter darüber.
Beim nächsten Regen füllte sich die Grube. So bleibt das Regenwasser
vor dem verdunsten geschützt.
Als wir mit dem Bus in der Gegend herum fuhren, sagte die
Fahrerin plötzlich: "Dort steht das Auto meines
Neffen".
Auf der Wiese, nahe dem Zaun stand ein kleiner Wagen, nichts spezielles.
Dann erklärte sie, dass ihr Neffe im Frühling 7 Jahre alt werde.
Ihr Bruder besitze eine grosse Farm. Die Eltern hätten aber nicht
immer Zeit den Jungen an die Hauptstrasse zum Schulbus zu bringen.
Somit hätte der Neffe früh möglich lernen müssen, alleine
mit dem Auto bis zur Strasse zu fahren.
Da die Farm Privatgrund ist, ist dagegen nichts einzuwenden.
Im September ist in Western Australia Wildblumen-Saison,
das heisst, so weit das Auge reicht blühen Blumen.
Da die Fahrerin die lokalen Verhältnisse bestens kennt,
weiss sie wo auch jetzt noch Blumen blühen.
Die Känguru-Pfoten sind ganz spezielle Blüten.
Die Fahrerin zeigt uns auch ein Prachtexemplar eines Christmas-Tree
(= Weihnachtsbaum), eines Baumes, der vor Weihnachten blüht.
Auch besuchen wir noch Shackleton, wo
die kleinste Bank Australiens steht: Grundfläche ca.
2 x 2 Meter!
Die Fahrerin führte uns dann noch zu Salzseen
.
In Western Australien haben sie ein grosses Problem mit dem Salz.
In einer gewissen Tiefe unterhalb der Oberfläche befindet sich in
grossen Teilen Australiens eine dicke Salzschicht aus der zeit, wo Australien
vom Meer überdeckt war und nur 4 Inseln zu sehen waren.
Früher als das Land noch zum grossen Teil bewaldet war, lag der Grundwasserspiegel
unterhalb dieser Salzschicht.
Doch nach dem Roden der Ebenen stieg der Wasserspiegel und nun wird das
gelöste Salz nach oben gedrückt.
Ganze Täler sind tot und nur noch weisse Salzwüsten.
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24. November 1995
Es regnet es in Perth und es ist kühl.
Heute fliegen wir nach Alice Springs.
Es scheint immer dann zu regnen, wenn wir fliegen.
Auch gut.
Mit der AN 460 fliegen wir von Perth via Ayers Rock nach Alice
Springs
. Wir überfliegen riesige Salzseen
und interessante Flusslandschaften.
Nach der Ankunft in Alice Springs fassen wir unsere 2 reservierten
Toyota Bushcamper von Britz, besorgen Esswaren und Getränke
und fahren zum McDonnell Range Caravan Park.
In den Bushcampern geht es eng zu und her.
Wenn man unten schläft, muss man sich schon sehr gerne haben, und
oben kann man sich nicht gerne haben, weil es zu heiss ist.
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25. November 1995
Alice Springs empfängt uns mit schönem Wetter
und viel, viel Sonne. Es ist angenehm trocken.
Wir müssen noch einiges an Material besorgen, insbesondere
Moskito-Netze gegen die Fliegen, mit welchen die hintere
Türe abgedeckt werden kann.
Diese gibt es im Bunnings oder Mitre 10 als Meterware. Wir klemmen sie
unter die Gummidichtung der Türe, was bestens funktioniert.
Den ganzen Tag hindurch sind wir noch mit dem Vorbereiten
und Einrichten beschäftigt und bleiben für eine
weitere Nacht auf dem Camping Platz.
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26. November 1995
Früh am Morgen des 26. November fahren wir dann los
in die Western MacDonnell Ranges.
Wir beabsichtigen die bekanntesten, touristischen Orte in dieser Region,
innerhalb der nächsten 2 Wochen zu besuchen.
Der Tag ist schön und es wird bis 40°C warm. Da es aber trocken
ist, ist das kein Problem.
Wir beschliessen, uns aus Prinzip alle 30 Minuten per Funkgerät
zu melden, um zu kontrollieren, ob der Funkkontakt da ist.
Auch wollen wir uns vor möglichen Gefahren warnen.
Schwierige Stellen werden wir einzeln durchfahren, so dass der eine dem
anderen helfen kann, sollte dieser stecken bleiben.
[2007: Die müssen ja sack-gefährlich sein, diese Western MacDonnell
Ranges!!]
Als erstes fahren wir zum Stanley Chasm.
Ein Chasm ist ein schmaler Einschnitt in einen Berg.
Wir wollten zur Fütterung der Wallabies um 9.30 Uhr dort sein.
Der Chasm ist bekannt wegen seiner Farben. Mit dem Lichteinfall um die
Mittagszeit leuchten die Wände in allen Schattierung von Rot und Orange
auf.
Wir kletterten dann noch ein bisschen in den Steinen herum,
bis es Susi zu gefährlich wird.
Es ist sehr schön. Auch der Weg zu und vom Chasm ist
schön, mit vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren.
Faszinierend finden wir die Überlebenskraft der Eukalypten.
Fällt der Stamm um, wachsen neue Triebe aus seinem Stamm, um Hindernisse
wächst er einfach herum, stirbt ein Teil wegen eine Feuer ab, wächst
einfach ein neuer Teil neben an.
Die Bäume werden auch recht gross ...
Weiter geht's zum Ellery Creek Big Hole,
einem Wasserloch, das sehr tief ist und praktisch nie austrocknet.
Wegen seiner Tiefe ist das Wasser sehr kalt. Aber es erfrischt.
In der nächsten Gorge (eine Schlucht), der Serpentine
Gorge, ist es extrem heiss. Wir nehmen die Warntafeln
ernst und nehmen genügend Trinkwasser mit auf die
Wanderung.
Wir wandern im Flussbeet zur Wasserstelle. Es ist dermassen heiss, das
Marianna trotz Sonnenschutz einen kleinen Hitzschlag bekommt.
Beim Wasserloch hat es eine Unmenge von Zebra-Finken.
Wir begegnen am Wasserloch auch einer Gruppe von Koreanern,
welche wir schon im Stanley Chasm und im Ellery Creek gesehen
haben.
Wir kehren auf dem direkten Weg zu den Fahrzeugen zurück, die Gruppe
nimmt den beschwerlicheren Weg durch das heisse Bachbett.
Als wir zum Info-Häuschen zurückkommen, liegt im Schatten des
Häuschen eine ältere Koreanerin, Teil der Gruppe von vorher,
und bettelt um Wasser.
Die Mitglieder der Gruppe sind vor mehr als einer Stunde in die Schlucht
losmarschiert und haben die Frau ohne Wasser im Auto zurückgelassen.
Auch der Rest der Truppe macht bei ihrer Rückkehr einen ziemlich ausgetrockneten
Eindruck.
Wir haben in den Bushcampern je 2 x 25 Liter chloriertes Trinkwasser, welches
durch die Hitze recht warm ist.
Wir füllen ihre leeren Flaschen und sie trinken das Wasser sofort.
Wir füllen ihre Flaschen nochmals auf und bitten sie, doch bitte solchen
Mist in Zukunft zu unterlassen.
Die alte Frau hätte auf diese Weise umkommen können.
Wir fahren weiter zur Ormiston Gorge. Der
National Park ist relativ gut eingerichtet.
Er hat alles, nur das Trinkwasser ist gesammeltes Regenwasser, nicht Grundwasser
und kommt aus Tanks und nicht aus Leitungen.
Wow, wir sind im "Bush"!
Ruedi ist voll im Element.
Er meint wir sollten das chlorierte Trinkwasser nur zum trinken verwenden,
da wir nicht wüssten, wann wir wieder an gutes Wasser kämen.
Zum Kochen und Waschen sei das Regenwasser aber allemal gut genug. Anno
dazumal in der Sahara, da hätten sie das Wasser auch immer filtrieren
müssen .....
Da wir Teigwaren kochen wollen, ziehen René und er los, um beim
Tank in durchsichtigen Petflaschen Regenwasser zu holen.
Marianna und Susi schauten die Flaschen ganz entgeistert an. Das Wasser
war zwar klar ... aber darin schwimmen Mückenlarven und "Springschwänze" (wie
Ruedi uns belehrt) herum.
Der Mehrheit der Mannschaft vergeht der Appetit und es wird beschlossen,
doch lieber chloriertes Trinkwasser zum kochen zu verwenden – möglicher
Wassermangel hin oder.
Schweren Herzens schüttet Ruedi das Wasser wieder weg.
Ruedi geht auf die Toilette, um am Waschbecken die Zähne
zu putzen.
Nach kurzer Zeit kommt er auch schon wieder zurück gerannt und schreit
nach der Kamera. Eine riesige Spinne [wahrscheinlich eine Wolf Spider;
Lycosa Species] befindet sich am Seifenspender. Beim Zähneputzen hat
er sie aus den Augenwinkeln gesehen.
Da es sich um das Herren-WC handelt, muss Susi Ruedi einen Schnellkurs
in Fotografie geben.
[2007: Heute würde Susi ganz selbstverständlich hingehen und
das Tier aus der Nähe fotografieren, aber am Anfang ist man noch so
Schweizerisch ...]
Die Nacht ist heiss und wir lassen alle Fenster und Türen
offen.
Mitten in der Nacht schreckt Susi aus dem Schlaf auf.
Ein Geräusch wie Kinderweinen ist zu hören – ein Dingo!
Die Türen des Wagens müssen geschlossen werden, auch wenn Ruedi
meint, das die Tiere nicht nahe an die Menschen kommen würden.
Aber nur schon der Gedanke, ein Dingo könnte ihren Fuss beschnüffeln,
nein danke!!
Am anderen Morgen lachen uns René und Marianna aus.
Aber die schlafen nicht wie wir unten, sondern oben!
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27. November 1995
Früh morgens wacht Susi auf und bemerkt, wie unsere
Nachbarn schon loswandern.
Die Ormiston Gorge hatten uns Stefan und Rita sehr empfohlen.
Also raffen auch wir uns auf und unternehmen im Morgengrauen eine Wanderung
ins Tal hinein.
Es ist wunderschön, mit dem neuen Licht des Tages die
Farbveränderungen zu beobachten.
Es hatte auch viele recht zahme Kängurus. Man kann
ganz nahe hingehen, um sie zu fotografieren.
Speziell zu erwähnen ist das oben photographierte Exemplar.
Es kann bei Gefahr zur Abschreckung Laser-Augen einschalten!!
Mit der Sonne gibt es auch schöne Spiegelungen im Wasser
der Wasserlochs.
Die Tiere in Ormiston sind gut zum beobachten, da sie an
Leute gewohnt sind.
Nach der Wanderung fahren wir nach Glen Helen Station,
um Eis für Kühlbox zu kaufen.
Das Ding benötigt gute 5 Kg Eis am Tag und am Abend schwimmt jeweils
alles im Wasser.
Eine äusserst unbefriedigende Lösung.
Wir beschliessen, in Alice Springs, vor der Weiterreise in den Norden,
auch für das zweite Fahrzeug einen Kühlschrank zu mieten.
Nach Glen Helen Station hört die geteerte Strasse
auf.
Wir sind auf der Dreckpiste kaum richtig angefahren, als uns ein Auto entgegen
kommt, das einen grossen Stein in unsere Scheibe schleudert, welcher einen
langen Riss in dieser generiert!
Gut, dass wir ein Vollkasko Versicherung abgeschlossen haben.
Wir fahren den ganzen Morgen, Ziel ist das Palm Valley im Finke
Gorge National Park.
Rita hatte gesagt, das sei keine Strecke für Frauen.
Sie hätte trotz Sport-BH am Abend Schmerzen im Oberkörper gehabt,
weil die Schlaglöcher ihr die Oberweite zum verleiden gemacht hätten.
Tatsächlich, fährt man zum Palm Valley National Park ein Flussbeet
hinauf, durch Sandbanken und über Steine – Susi kann es fast
nicht glauben.
Die Herren haben total den Plausch daran. Genau darum haben wir die Allrad-Camper
gemietet.
Einmal kommt ein Schlagloch so unvorbereitet, dass wir in unseren Sitzgurten
hängen und das Auto einfach unter uns wegsackt.
Das Palm Valley erinnert einem an die prähistorische
Zeit.
Man wäre überhaupt nicht überrascht, wenn plötzlich
hinter einem Felsen ein Saurier hervor kommen würde.
Wir wollen morgen wieder eine frühe Wanderung von ca.
3 Std. unternehmen. Der Start ist aber im Tal oben, 4 km
vom Campingplatz weg.
Wir beschliessen den Weg erst ein Mal zu fahren, damit wir Morgen im Dunkeln
wissen, was uns ungefähr erwartet.
Gemäss Rita und Stefan sei die zweite Hälfte des Wegs absolut
krass. Stefan hatte gesagt, man benötige für die 4 km 1 Std.
...... Er hatte recht!
Wenn vorher der Weg durch ein Flussbeet geführt hat,
so wird aus dem Fluss nun ein Bach, aber ein Gebirgsbach!
Es ist unwahrscheinlich, wo diese Allrad-Fahrzeuge überall
durchkommen, zwar im Schritt-Tempo, aber sie kommen durch.
[2007: ? ?
Wir empfanden sowohl die Flussstrecke wie auch der Weg zum Ausgangspunkt
der Wanderung dieses Mal als nichts Spezielles.
Haben wir uns schon so an das off-roaden gewöhnt oder wurde alles
Touristen-konform angepasst?].
Der Campingplatz ist angenehm, es hat aber sehr viele Ameisen.
Es hat 5 Autos, alle von Britz, wie unsere auch. Ausser uns sind noch 3
Wagen mit deutschen Touristen hier.
Die einen grillieren noch, wir kochen auf den Gaskochern.
Ein Dingo schleicht immer um uns herum und kommt bis auf wenige Meter an
uns heran.
Vermutlich haben ihn Leute gefüttert, obwohl es verboten ist.
Gewitterwolken ziehen auf und weit hinter den Hügeln
sieht man den roten Widerschein eines Buschfeuers, am Abendhimmel.
Susi hofft nur, dass das Feuer nicht über den Hügel kommt.
Wegen den Dingos schlafen Marianna und René mit geschlossener Hecktüre.
Wir nicht!
In der Nacht frischt dann der Wind auf und es wird zum schlafen
richtig angenehm.
Plötzlich wacht Ruedi auf, schnüffelt und sagt: "Hier mottet
ein Feuer." Wir schauen durch die Fenster und sehen Funken über
den Campingplatz sprühen.
Die Leute, welche am Abend gegrillt hatten, haben ihr Feuer nicht richtig
gelöscht. Der Wind bläst in den Grill und die Funken fliegen
nur so durch die Gegend.
Da Gras und Gebüsch absolut trocken sind, hat es überall auf
der Wiese schon kleine Brandherde und in den Gebüschen sieht man Funken
glimmen.
Ruedi rennt los und trommelt die Leute aus ihren Fahrzeugen.
Wasser muss her aber sofort!
Auch Susi rennt hinüber, verpasse aber den Weg und rennt voll in einen
der kniehohen Holzpflöcke, welche den Parkplatz markieren.
Autsch!!
Der Brand ist relativ rasch gelöscht, aber der Schreck sitzt uns im
Nacken.
Susis Schienbein brauchte eine gute Woche, bis es geheilt ist.
Die Narbe wird wohl als einmaliges Souvenir bleiben!
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28. November 1995
Um 4 Uhr früh fahren wir los.
Morgenessen gibt es keines, wir haben am Abend zuvor schon Brote vorbereitet.
Die Fahrt ist aufregend.
Obwohl wir die Strecke ja am Abend vorher gefahren sind, sieht alles im
Dunkeln so anders aus.
Die Sonne streift eben den Talboden, als wir zu unserer
Wanderung aufbrechen.
Trotz der frühen Stunde sind wir schon nach kurzer Zeit schweissgebadet.
Ruedi findet eine Pfütze und muss sich natürlich
sofort hinein legen, trotz vielen kleinen Tierchen und Larven.
Wir anderen ziehen es vor, im Schatten zu sitzen und die super Landschaft
zu geniessen.
Die Wanderung ist sehr, sehr schön.
Die Sicht über das Plateau in das Tal mit seinen Palmen und die roten
Berge mit dem gelben Spinifex-Gras, darüber der strahlend blaue Himmel
- einfach schön.
Wir beschliessen doch noch einmal auf den Campingplatz zu fahren, um zu
duschen.
Eine sehr gute Idee!
Die Route zum Kings Canyon führt uns über eine
neue Dreck-Strasse, den Mereenie Loop.
Diese Strasse führt durch Aboriginal Gebiet.
Es ist die einzige Strecke unserer Reise, wo wir eine Bewilligung hatten
einholen müssen, um sie durchqueren zu dürfen.
Wir hatten die Bewilligung von der Schweiz her bestellt.
Zum Glück hatte alles geklappt und das Papier war tatsächlich
auch in der Autovermietung angelangt, als wir die Camper
fassten.
Wir hätten sonst zwei kostbare Tage in Alice Springs mit Warten verloren,
oder hätten eine 400 km längere Strecke aussen herum fahren müssen.
[2007: Das Permit ist heute sowohl in Glen Helen, als auch
im Kings Canyon am Empfang sofort erhältlich und muss
nicht vorbestellt werden].
Wir dürfen mit dieser Bewilligung durch das Gebiet
fahren, jedoch nirgends (ausser bei einem einzigen Aussichtspunkt)
anhalten und schon gar nicht die Strasse verlassen!
Jeder Aboriginal hatte das Recht uns anzuhalten und unsere Papiere zu kontrollieren.
Wir fahren mit gut 100 km/h, denn die Strasse ist in einem
ausgezeichneten Zustand.
Am Aussichtspunkt angekommen, parkiert Ruedi den Camper
unter einem Baum und schon ist die Radioantenne abgebrochen!
Gut, dass wir eine Vollkasko Versicherung abgeschlossen haben (Wie oft
werde ich das wohl noch denken auf dieser Reise?).
Am Nachmittag erreichen wir den Kings Creek Campground.
Ein schöner, starker Regenbogen spannt sich über die Berge.
Nun ist Baden angesagt, jedenfalls für Ruedi.
Das Schwimmbad hat ungefähr das gleich gute Wasser, wie die Pfütze
im Palm Valley.
Wir anderen ziehen eine Dusche vor.
Ich begleite Ruedi zum Schwimmbad, die anderen bleiben bei den Vans und
geniessen die Ruhe.
Wir sind gerade beim Schwimmbad angekommen und wollen uns einen der vielen
freien Liegestühle schnappen, als aus hellem heiteren Himmel ein Wolkenbruch
nieder geht.
Wir rennen zurück, denn wir haben beim Camper zum Kühlen alle
Fenster geöffnet und die Kissen draussen gelassen, damit sie sich
nicht so mit Hitze aufladen können.
Als wir beim Wagen ankommen, hört es schon wieder zu regnen auf.
Also kehren wir wieder um.
Beim Schwimmbad angekommen, sind natürlich jetzt alle Liegestühle
belegt.
Ein Car ist eben eingetroffen und sein "Inhalt" strömt in
das kleine Schwimmbad.
Frust!
Der Kings Canyon hat ein Ressort und bei
der Info steht, dass man im Restaurant gut Essen könne.
Wir beschliessen hinzugehen und melden uns zum Znacht-Buffet in der Frontier-Lodge
an. Ausgezeichnet.
Wir essen, bis es uns zu den Ohren raus läuft (wir sollten es beim
Aufstieg auf das Plateau am nächsten Morgen noch bereuen!).
Wir beschliessen am nächsten Morgen um 5 Uhr abzufahren.
Wieder machen wir Brötchen und viel, viel Tee.
Wir lernen schnell, das trinken und nochmals trinken in diesem Klima die
einzige richtige Devise ist.
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29. November 1995
Wir schafften es tatsächlich um 5 Uhr abzufahren.
Kein Wunder, denn rundherum werden Zelte abgebrochen und das geht nicht
gerade leise zu und her.
Wir glaube wir sind noch nie während Ferien so oft vor 6 Uhr aufgestanden,
wie in diesen Australienferien.
Aber wegen der Hitze unter Tags bleibt uns nichts anderes übrig, als
im Morgengrauen schon auf der Anhöhe zu sein.
Erst geht es 200 m steil bergauf.
Oben angekommen hat man, nachdem man sich etwas erholt hat, eine wunderbare
Aussicht ins Tal hinaus.
Die Berge sind im gelben Licht der aufgehenden Sonne und das Tal hat leichten
Boden-Dunst.
Der sehr gut signalisierte Wanderweg (inkl. Sanitätskasten
und Funkgeräten für Notfälle auf der ganzen
Strecke) führt dann in die "Lost City", Stein-Kuppeln,
welche aussehen wie die Ruine einer Stadt. Hier sind wir
wieder einmal froh um unsere Fliegennetze.
Später kommt man zu einer imposanten, sehr tiefen und
breiten Schlucht. Das Fotografieren dieser Schlucht ist wegen
den Lichtverhältnissen sehr schwer (siehe Aufnahmen,
die zu hellen sind unsere ... die schön belichtete ist
aus einem Prospekt geklaut ...)
Am Ende der Schlucht führt eine kleine Brücke
aus Metall auf die andere Seite.
Der zu überquerende Graben ist nur ca. 3 m breit, aber sehr tief.
Früher legen die Aboriginals einfach ein paar gefällte Bäume
darüber, das musste genügen.
Dann geht es über Holztreppen hinunter zum "Garden
of Eden".
Das ist ein See zwischen den Bergen. Es wachsen viele Bäume und es
ist sehr angenehm.
Leider ist zur Zeit eine Horde von jungen Leuten dort, welche an diesem
wunderbaren Ort einen Riesenlärm vollführen.
Auch fliegen leere Coca Cola Büchsen in den See usw.
Also ziehen wir etwas enttäuscht weiter.
Auf dem Plateau ist es heute heiss und ziemlich feucht.
Wir sind froh, als wir den Abstiegsort erreichen.
Beim Abstieg sitzt eine Echse mitten auf dem Weg und sonnt
sich.
Sie lässt sich durch unsere Wanderschuhe nicht stören und man
kann sie auch gut fotografieren .... später hört unser Interesse
an Echsen dann etwas auf ....
Im Caravan Park gibt es ein, zwar spätes aber reichhaltiges
Frühstück.
Leider hat es massenhaft Fliegen und Susi isst mit aufgesetztem Fliegennetz.
Nur vergisst sie das Netz und hat es prompt zwischen einem Löffel
voll Joghurt und ihrem Mund!
Dann ist Waschen, Besprechen der weiteren Route und vor
allem aber Sitzen im gekühlten Restaurant und Trinken
von viel kühlem Fruchtsaft angesagt.
Im Garten der Tankstelle finden wir eine Stuart Desert Pea und sind begeistert
von dieser einzigartigen Blume.
Zum Znacht-Buffet geht's dann noch einmal in die
Frontier-Lodge.
Heute haben wir es uns verdient!
Der Koch muss gewusst haben, dass wir auf der Wanderung gewesen sind.
Er schneidet uns dicke Stücke des Bratens mit viel knusperigen Rinde
(in Australien "crackling" genannt) ab.
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30. November 1995
Wir verlassen den Kings Canyon bei schönstem Wetter
und fahren auf dem Lasseter Highway zum
Ayers Rock.
Wir können nicht schnell fahren, da der Riss in der Scheibe immer
grösser wird.
Wir rufen Britz an und melden uns für Samstagnachmittag zum Ersetzen
der Scheibe an.
Wir wollen nicht mit einer kaputten Windschutzscheibe durch die Wüste
fahren.
Auf dem Weg zum Ayers Rock Ressort kommt man erst an Mt.
Connor vorbei und denkt, das sei der Ayers Rock.
Im Ayers Rock (Uluru) Visitors Center hat
es eine Klimaanlage.
Genial!
Wir blieben dort und lesen uns durch alle Bilder und Beschriftungen.
Dort können wir auch die Billete für den National Park kaufen.
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1. Dezember 1995
Am Morgen kurz nach 4 Uhr geht auch hier der Lärm auf
dem Camping Platz wieder los.
Alle, welche den Rock besteigen wollen, fahren los, denn der Park öffnet
Punkt 5 Uhr.
Wir drehen uns zur Seite und schlafen noch ein bisschen.
Auf dem Programm haben wir die Olgas (Katja Tjuta) mit
dem Valley of the Winds.
Beim Hinfahren sehen wir den Ayers Rock zum ersten Mal.
Er ist schon eindrücklich.
Die Olgas wechseln, je nach Tageszeit, ihre Farbe.
Als wir auf dem Parkplatz aussteigen, hat es so viele Fliegen,
wie bis jetzt nirgends wo auf der ganzen Reise.
Die Fliegen sind aber anders als die Europäischen, sie sind träge
und lassen sich durch Wedeln mit der Hand nicht gross beeindrucken, geschweige
denn vertreiben.
Man muss sie regelrecht mit dem Finger fortspicken.
Aus dem Tal zwischen den Olgas bläst uns ein Wind
entgegen, als ob man den Kopf in einen Heissluftbackofen
stecken würde.
Marianna hat Mühe mit der Hitze und René und sie beschlossen
in den Park zurückzukehren und ins Schwimmbad zu gehen.
Ruedi und Susi nehmen uns einen etwas kürzeren Wanderweg vor, den
Olga Gorge Walk.
Auch hier ist es heiss und es hat viele Fliegen.
Da es Mittag ist und man aus der Sonne sollte, spannen wir
unsere Notfall-Blache auf und machen darunter einem Mittagsschlaf.
Die lästigen Fliegen krabbeln an einem herum und sobald man sich bewegte
schwitzt man.
Susi geht Blumen anschauen. Es ist verblüffend, was in so einer heissen
Gegend unter den unwirtlichsten Umständen doch noch wächst!
Am späteren Nachmittag fahren für den Sonnenuntergang
am Ayers Rock zum Sunset-Strip.
Wir sind eher früh dran und so können wir in Ruhe unsere Kameras
installieren, unser Tischlein aufstellen und ein kühles Bier mit Limonade
(Shandy) geniessen.
Eine halbe Stunde später ist kein Parkplatz mehr frei.
Wir fragen uns, wie das in der Hochsaison zu und her geht.
Der Sonnenuntergang ist wirklich sehr spektakulär.
Der Stein wechselt ständig seine Farbe und René und
Susi sind mit fotografieren beschäftigt.
Als es dunkel wird, beginnen wir unsere sieben Sachen zusammenzupacken,
als Susi ein komisches Tier entdeckt.
Es sieht aus wie eine Echse, hat aber viele Dornen am Körper, ein
Dornenteufel (Thorny Devil)!
Susi ist ganz aufgeregt.
Im Caravanpark sehen wir dann auch noch einen schönen Spotted Monitor.
Wir gehen früh schlafen, da wir ja wieder einmal um
4 aufstehen sollten ....
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2. Dezember 1995
Um 4:45 sind wir am Eingang zum Park.
Da niemand da ist, fahren wir weiter und parkierten das Auto auf dem grossen
Parkplatz am Fuss des Ayers Rock.
Wir sind schon am Besteigen des Felsens, als wir eine Lichterkette über
die Ebene kommen sahen.
Da wir aber nicht die Fittesten sind, haben die ersten uns bald eingeholt.
Der Aufstieg ist brutal und sehr steil.
Man kann sich an einer Kette hochziehen. Ohne Kette würden Marianna
und Susi nicht hochsteigen, denn hoch kommt man immer, aber runter?
Plötzlich kommt uns eine Wasserflasche entgegen.
Der arme Kerl, der sie verloren hat!
Wir schaffen es gerade noch zum Sonnenaufgang auf dem Ayers
Rock zu sein.
Es ist schon eindrücklich, die Sonne über dem Horizont erscheinen
zu sehen.
Aber noch eindrücklicher sind die hunderte von Touristen,
welche sich da hoch mühen, damit sie nachher zu Hause
sagen können, sie seien oben gewesen!
Am schlimmsten sind die Japaner.
Die haben sich sogar Handschuhe mit Gummirillen gekauft, damit sie sich
die Hände nicht kaputt machen, wenn sie sich beim Aufstieg am Felsen
halten müssen.
Obwohl das Wetter zwar sonnig aber trotzdem nicht zu heiss ist, treten
wir, nachdem wir die Aussicht genossen haben, schon bald den Rückweg
an.
Beim Abstieg sehen wir auf den grossen Parkplatz hinunter.
Autos und Busse stehen auf getrennten Parkplätzen .... ausser einem
Van, der steht bei den Bussen, völlig eingekeilt ...
Ist das unserer?
Nein, nein, wir sind ja zu zweit gekommen!
Unten angekommen fahren wir sofort los, retour nach Alice
Springs.
Wir müssen spätestens um 2 Uhr dort sein, wegen dem wechseln
der Windschutzscheibe.
Es sind doch 400 km und mehr als 80 km/h können wir nicht mehr fahren.
Der Riss geht inzwischen über die ganze Scheibe.
Beim Ersetzen der Scheibe schneidet sich der Arbeiter an
der abgebrochenen Antenne hässlich in den Oberarm.
Wir geben ihm dann ein extra Trinkgeld für ein tröstendes kaltes
Bier.
Das hilft immer sofort.
Wir lassen bei Britz auch gleich noch den 2. Eisschrank
einbauen.
Dann geht's zu einem Monster-Einkauf, aufstocken für die Wüste
und die Kimberleys.
Wir müssen uns noch bei der Polizei abmelden.
Sie geben uns 3 Tage, um die Wüste zu durchqueren und uns auf der
anderen Seite bei Halls Creek wieder anzumelden.
Wir bekommen auch noch die Information, dass Rabbit Flats die einzige Tankstelle
sei, welche auf den über 1'000 km Wüsten-Piste offen sei, das
aber auch nur von Freitag 10 Uhr Morgens bis Dienstag 10 Uhr Abends!
Also bleibt uns keine andere Wahl, als am Sonntag Morgen, den 3. Dezember,
gleich loszufahren und es bis zum Abend nach Rabbit Flats zu schaffen,
es sind ja nur ca. 650 km Dreck-Piste.
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Last updated:
Thursday, 10.01.2019 4:24 PM
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